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PROFINET Handbuch

Als nächstes erfolgt die Zuweisung der Gerätenamen an die PROFINET IO-Devices.

Der Namen kann einem IO-Device auf unterschiedliche Art vergeben werden:

1. Der Namen wird mit einem IO-Supervisor dem IO-Device eingeschrieben (Vorzugslösung)

2. Der Namen wird am IO-Device eingestellt

3. Der Namen wird auf Grund der Topologie dem IO-Device vom IO-Controller zugeordnet

4. Der Default-Name des IO-Devices wird verwendet (nicht empfohlen)

1. Namen zuweisen

Das übliche Verfahren ist mit einem IO-Supervisor mit der Hilfe des DCP-Protokolls den Namen in das IO-Device zu schreiben. Der IO-Controller wird dann in einem zweiten Schritt auf Grund des Namens die IP Adresse setzen.

Beim Gerätetausch muss dieser Vorgang mit dem Ersatzgerät wiederholt werden. Da der Namen mit dem normierten Dynamic Configuration Protocol (DCP) vergeben wird, kann dies mit jedem PROFINET Werkzeug durchgeführt werden.

Einzelne Hersteller (z.B. Siemens) speichern den Namen des IO-Devices auf einen beweglichen Speicher. In diesem Fall kann beim Gerätetausch der Speicher des zu ersetzenden IO-Device auf das neue IO-Device gezügelt werden und der Namen muss nicht mehr neu zugeordnet werden.

2. Einstellung am Gerät

Intelligente Feldgeräte haben oftmals eine Bedienoberfläche, mit dessen Hilfe auch der Namen des IO-Devices eingestellt werden kann. Als minimale Lösung wird auch ein Drehschalter oder Dip-Switch verwendet, wo z.B. die letzten zwei Ziffern eines vorgegebenen Default-Namens eingestellt werden können. Damit kann der Anwender die Geräteadressen ähnlich wie beim PROFIBUS gewohnt vergeben. Dabei muss natürlich auch auf eindeutige Namen, in diesem Fall auf eindeutige Nummern geachtet werden. Beim Gerätetausch muss einfach derselbe Namen oder Nummer wieder eingestellt werden.

3. Namen auf Grund der Topologie

Bei der Planung wird auch die Topologie des IO-Systems festgelegt und diese dem IO-Controller mitgeteilt. Der IO-Controller wird bei der Initialisierung die Topologie erkennen und den Geräten am vorgesehenen Platz automatisch den richtigen Namen zuweisen. Voraussetzung ist dabei natürlich, dass die Topologie wie geplant auch aufgebaut wurde und alle beteiligten Geräte mindestens Klasse B (Unterstützung von LLDP und SNMP) erfüllen. Beim Gerätetausch erhält das neue Gerät auf Grund derselben Topologie automatisch wieder den richtigen Namen.

4. Defaultname

Da jedes IO-Device immer einen Namen haben muss, wird in der Norm als Default-Name die Verwendung der eindeutigen MAC-Adresse empfohlen. Damit wird sichergestellt, dass auch ohne Einstellung der Namen nie zwei Geräte denselben Namen aufweisen können.

Es wird aber davon abgeraten, einen MAC basierten Namen für den Betrieb zu verwenden, weil damit der Gerätetausch ohne Neukonfiguration unmöglich wird.