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PROFINET Handbuch

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Struktur eines MAC-Rahmens

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Der Ethernet-Rahmen (MAC-Frame) ist nur mit den aller nötigsten Elementen aufgebaut:

Ethernet Rahmen (MAC-Frame)

Umfang

Werte

Bedeutung

PRE - Präambel

7 Byte

Bitfolge 10101010...

Die Präambel ergibt eine periodische Signalfolge die der Empfangsstation zum Einsynchronisieren auf den Sendet­akt dient.

SFD - Start Frame Delimiter

1 Byte

J-K

Bei Fast Ethernet (=PROFINET) wird das SFD Byte durch ein J-K Symbol dargestellt.

DA - Destination Address

6 Bytes

 

Zieladresse, siehe untenstehende Tabellen

SA - Source Address

4 Bytes

 

Quelladressen, siehe untenstehende Tabellen

TYPE - Längen oder Typenfeld

2 Bytes

0-1500

> 1500

Länge der Nutzdaten im Ethernet-Rahmen

Type des verwendeten Datenprotokolls (Beispiele siehe untenstehende Tabelle)

DATA - Datenfeld

n Bytes

Nutzdaten

Die Mindestlänge des Datenfeldes beträgt 46 Bytes, die maximale Länge 1500 Bytes.

PAD - Padding

46-n Bytes

 

Ist die Zahl der Nutzdatenbytes kleiner als 46, wird der Rest mit nicht näher spezifizierten Füllbytes (PAD) aufgefüllt.

FCS - Frame Check Sequence

4 Bytes

 

Das FCS-Feld beinhaltet die nach dem CRC- Verfahren (Cyclic Redundancy Checksum) berechneten Checksumme zur Fehlererkennung beim Empfänger. Das bei IEEE 802.3 verwendete Generatorpolynom lautet:

G(x) = x32+x26+x23+x22+x16+x12+x11+x10+x8+x7+x5+x4+x2+x+1

Die CRC-Prüfung erstreckt sich über die Adressfelder, das Längenfeld und das Datenfeld.

Hinweis: Präambel und SFD-Feld sind im strengeren Sinn keine Bestandteile des MAC-Rah­mens. Bei Längenangaben von MAC Datenblöcken und bei der FCS-Berechnung werden Prä­ambel und SFD-Feld nicht mitgezählt.

Ein MAC-Rahmen enthält zwei Adressen, die Zieladresse (DA = Destination Address) und die Quel­ladresse (SA = Source Adress). Die Länge des Adressfeldes beträgt 48 Bit.

Die Firmenkennung (Bits 47 ... 24) ist über das IEEE-Standards Department kostenpflichtig erhältlich. Dieser Teil wird als OUI (Organizationally Unique Identifier) bezeichnet. Jedem Hersteller wird ein 3 Byte langer Adressbereich zugeord­net (z.B. für Digital Equipment Corporation DEC 08-00-2B-xx-xx-xx), die restlichen 3 Bytes (xx-xx-xx) werden zur Adressierung der einzelnen Systeme verwendet. Dadurch will man erreichen, dass es zu keinen Doppeladressierungen kommen kann. Durch setzen des zweiten Bits im Adressfeld (A46) kann angezeigt werden, dass man mit selbst definierten Adressen arbeitet (lokal verwaltete Adressen).

PI bietet allen Geräteherstellern, die keinen eigenen OUI beantragen wollen, MAC-Adressen an, genauer gesagt, einen festgelegten OUI und den Hersteller spezifischen Teil (Bits 23 ... 0). Durch diesen Service können Firmen MAC-Adressen beim PI Support Center erwerben. Die Vergabe kann jeweils in 4 K-Bereichen erfolgen.

Die OUI von PROFINET ist 00-0E-CF.

Durch setzen des ersten Bits zeigt man an, dass es sich um eine Gruppenadresse handelt. Dadurch erhält man die Möglichkeit des Multicastings (Gruppenadressierung) und des Broad­castings (an alle, Adresse FF-FF-FF-FF-FF-FF). Damit wird der Datenverkehr in einem Netz­werk erheblich reduziert, falls eine Meldung an mehrere Systeme gerichtet ist. Ein mehrmaliges Aussenden des gleichen Datenrahmens mit unterschiedlichen Zieladressen erüb­rigt sich.

Man beachte dabei die Reihenfolge der Bits: die Multicast Adresse für PROFINET ist 01-0E-CF !

Hier ein paar Beispiele von OUI Zuordnungen:

Hersteller-Kennung (hexadezimal)

Hersteller / Anwendung

00000C

Cisco

00005A

Schneider & Koch

0000AA

Xerox

0000BC

Allen-Bradley

0000C6

HP

00AA00

Intel

02608C

3Com

080006

Siemens

080008

BBN

080009

Hewlett-Packard

08005A

IBM

 

Spezielle Adressen für die Destination Adressen  (DA) werden beim PROFINET verwendet:

OUI

Erweiterung

Bedeutung

01-0E-CF

00-00-00

00-00-01

DCP Identify (siehe auch DCP-Frame)

DCP Hello

01-0E-CF

00-01-01

00-01-02

RT_CLASS_3 Zieladresse

PTCP RTCSync Zeitsynchronisation

01-0E-CF

00-02-00 bis 00-02-FF

RT_CLASS_2 Multicast

01-0E-CF

00-04-00 bis 00-04-1F

00-04-20 bis 00-04-3F

PTCP RTASync Zeitsynchronisation

PTCP FollowUp Zeitsynchronisation

01-0E-CF

00-05-00

MRRT MRP Erweiterungen

01-15-4E

00-00-01

00-00-02

MC_Test Mediumredundanz (MRP)

MC_CONTROL Mediumredundanz (MRP)

01-80-C2

00-00-00

00-00-0E

Rapid Spanning Tree Protocol (RSTP)

LLDP und PTCP Delay (Siehe auch LLDP)

01-00-5E

40-F8-00 bis 40-FB-FF

RT_CLASS_UDP Multicast

Das Längenfeld beansprucht 2 Bytes des MAC-Rahmens. Der Inhalt des Längenfeldes gibt die Zahl der Nutzdaten-Bytes (LLC-Daten) im nachfolgenden Datenfeld an. Das High-Order-Byte wird zuerst gesendet. Die Rahmenstrukturen von IEEE 802.3 und Ethernet V2.0 (DIX) stimmen nicht überein. Dadurch ist es nicht möglich, dass ein gemäss dem Ethernet-Standard arbeitendes System mit einem IEEE 802.3-System kommunizieren kann! Diesem Umstand muss beim Aufbau eines Ethernet-Netzwerkes grosse Beachtung geschenkt werden. Es ist jedoch gewährleistet, dass Ethernet- und IEEE 802.3-Systeme auf dem gleichen Koaxial-Buskabel koexistieren können. Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass beim Ethernet-MAC-Rahmen an Stelle des Län­genfeldes ein Typenfeld vorhanden ist. Der Inhalt des Typenfeldes gibt an, um was für eine Art Daten es sich im Datenfeld handelt (z.B. Typ 8892 PROFINET). Da dieser Ansatz, die Anwendung in der Ebene 2 zu identifizieren, nicht im Einklang mit dem ISO/OSI-Referenzmodell ist, wurde durch IEEE an Stelle des Typenfeldes das Längenfeld ein­geführt. Es besteht die Möglichkeit, für die Übertragung einen Ethernet-Rahmen in einen IEEE 802.3-Rahmen "einzupacken". Dabei stellen die nach DIX arbeitenden Netze in einem IEEE 802.3-Netz sogenannte Subnetze dar.

 

Das TYPE Feld bestimmt den Inhalt der Daten. Bei PROFINET werden vor allem die folgenden Protokolle eingesetzt:

TYPE

Kürzel

Norm

Beschreibung

0x0800

IP

UDP, RPC, SNMP,ICMP

Internet Protocol

0x0806

ARP

RFC 826

Address Resolution Protocol

0x8100

VLAN

 

 

0x814C

SNMP

 

 

0x8892

PN

RTC, RTA, DCP, PTCP, MRRT

PROFINET

0x88E3

MRP

IEC 62439

Media Redundancy Protocol

0x88CC

LLDP

IEEE 802.1AB

Link Layer Discovery Protocol